Mittwoch, 3. September 2014

ISIS Hinrichtungsvideos nur Fake? Ein paar Fakten die zumindest die Vermutung bestätigen...

Hallo liebe Blogleser,

habt ihr die News der letzten Wochen verfolgt? Sicherlich ist euch zu Gehör gekommen, dass die Terror-Organisation ISIS (Islamischer Staat) sich derzeit im Internet mit zwei Hinrichtungsvideos versucht Gehör zu verschaffen und US-Präsident Obama dazu auffordert, sich aus dem Konflikt im Irak herauszuhalten und seine Truppen abzuziehen.

Für mich, der sich seit jeher für eine unzensierte Berichterstattung interessiert, gehören Webseiten wie "LiveLeak" und "TheYNC" zum täglichen Pflichtprogramm. Ich weise direkt darauf hin, dass die Webseiten nichts für zartbesaitete Leute sind. Dort werden unzensierte Videos von Hinrichtungen, Morden, Unfällen und vielem mehr veröffentlicht.

Aus diesem Grund drängte sich mir der Verdacht auf, dass diese seit kurzem verfügbaren Videos, die angeblich von der ISIS stammen sollen, nichts anderes als ein Fake und somit reines Propagandamittel der USA sind, um weitere Angriffe im Irak bzw. Syrien zu rechtfertigen.

Ich möchte gar nicht verleugnen, dass die ISIS in ihrer Form unduldbar ist und alles menschenmögliche dagegen unternommen werden sollte, sie zu stoppen. Aber die Videos sind meiner Meinung nach reine Volkshetze!

Zu meiner Begründung, die jeweils meine bisherigen Erfahrungen als "Soll"-Zustand widerspiegelt verglichen mit dem "Ist"-Zustand der veröffentlichten "ISIS-Videos":

Professionalität:
Soll: Wer sich ein bisschen mit Hinrichtungsvideos auskennt und sich ältere Videos anschaut, wird relativ schnell feststellen, dass sämtliche der Videos von schlechter Qualität zeugen, meistens aufgenommen mit einer veralteten Videokamera bzw. mit einer Kamera eines Mobiltelefons. Die Qualität der gezeigten Videos ist somit durch die Bank durch einfach nur grottig, verwackelt und oftmals sieht man aufgrund der schlechten Ton/Bildqualität fast gar nichts und vermutet eher mehr.

Ist: Die beiden veröffentlichten Videos sind sowohl professionell aufgenommen als auch professionell nachbearbeitet und geschnitten worden. Die Aufnahmen wurden hier wahrscheinlich über einen FullHD-Camcorder samt Stativ aufgenommen (Die Aufnahmen wackeln zu keiner Stelle). Vor bzw. nach dem Video werden Fließtexte angezeigt wie z.B. "A message to America", diese werden ebenfalls per Effekt ein- und ausgeblendet.

Sprache:
Soll: Ich bin zwar kein Sprachexperte und lehne mich hierbei wahrscheinlich etwas weit aus dem Fenster (sollte ich mit dieser Vermutung falsch liegen, bitte ich gerne um Korrektur), jedoch sind bisherige Videos immer in der jeweiligen Landessprache z.B. Arabisch aufgenommen worden. In keinem der Videos (auch nicht in solchen die an die USA gerichtet worden sind), wurde Englisch gesprochen. Sämtliche Verlautbarungen (meistens ein Text der auf ein Stück Papier geschrieben oder gedruckt wurde) der Henker erfolgten in der Landessprache.

Ist: Der mutmaßliche Mörder von James Foley und Steven Sotloff spricht gebrochenen, britischen Akzent und richtet sich direkt an Obama. Zudem hält er eine freie Rede oder liest sie vielleicht von einem Teleprompter oder Schildern hinter der Kamera ab.

Umgebung:
Soll: Bisherige Hinrichtungen erfolgten in Gebäuden, gelinde gesagt "Barracken". Neben bzw. hinter dem Henker stehen in aller Regel mehrere Gefolgsleute der jeweiligen Terrortruppe, bewaffnet bis auf die Zähne und vermumt. Einstimmend zur Hinrichtung murmeln bzw verlautbaren dann alle "Allahu akbar" (Allah ist mächtig), bevor dann die eigentliche Hinrichtung stattfindet.
Ist: Die Hinrichtungen beider Videos erfolgte im freien, in einer wüstenähnlichen Gegend. Wohl um den Eindruck zu erwecken, es handle sich um den Irak. Bzw. zumindest um damit die Assoziation zu wecken. DerHenker war in diesem Fall zumindest vor der Kamera alleine, auch erfolgten keine Preisungen Allah's vor der Hinrichtung. Für einen Extremisten an sich ist dies ein sehr gegenteiligen Verhalten.

Zensur:
Soll: Um die grausame Hinrichtung möglichst "perfekt in Szene zu setzen" verzichtet man auf jegliche Zensur. Die Graumsamkeit, die bei diesen Videos verherrlicht wird, ist nichts für den sensiblen Magen gedacht, da eine Enthauptung in aller Regel mit scharfen Messern und binnen 15-30 Sekunden abgeschlossen sind. Es erfolgt keine Zensur, sodass man die komplette Abtrennung des Kopfes sehen kann und wie Stück für Stück die Klinge weiter durch den Hals gleitet und schließlich noch die Verbindung zwischen Wirbelsäule und Kopf durchtrennt.
Ist: Die beiden gezeigten Videos zeigen keine Hinrichtung. Man sieht lediglich wie offenbar ein Messer angesetzt wird und dann mit den Sägebewegungen angesetzt wird. Danach wird das Video schwarz und endet. Danach sieht man nur noch den abgetrennten Kopf, blutverschmiert.

Blut:
Soll: Wer sich ein bisschen in der Anatomie des Menschen auskennt, weiß, dass am Hals direkt die Hauptschlagader verläuft. Sobald diese verletzt wird, fließt das Blut in Strömen. Die Halsschlagader steckt auch nicht tief im Halsbereich drin, man kann sie sogar direkt ertasten, wenn man sich an den Hals fasst, z.B. zur Pulsmessung. Durch Einsatz eines Messers hat man hier spätestens nach zwei Sägebewegungen die Halsschlagader bereits erfolgreich durchtrennt (ich bin natürlich kein Experte, aber gemäß der anatomischen Anordung sowie der Vorgehensweise bei einer Enthauptung ist dies der einzig logische Schluss). Zumal beginnt das Blut bei sämtlichen anderen Videos, die ich bisher gesehen habe, bereits beim ersten Durchgleiten des Halsbereiches, schon munter an auszulaufen. Im Anschluss an die vollzogene Enthauptung ist der komplette Körper in Blut getränkt sowie im Umkreis eines Meters ist der Boden ebenfalls komplett mit Blut geflutet.
Ist: In beiden gezeigten Videos macht der Henker mehrere Sägebewegungen durch den Hals des vermeintlichen Opfers, doch es ist kein Tropfen Blut zu sehen. Im ersten Video sah man ein bisschen Blut an der offenen Halsöffnung, jedoch sind hier offenbar keine 6-7 Liter Blut ausgelaufen, beim zweiten Video war es ein bisschen mehr Blut, was man dort neben dem "toten Körper" platzierte, jedoch auch hier fehlt es eindeutig an Realismus von weiteren 5-6 Litern Blut, um dieser Enthauptung Glauben schenken zu können.


Wie ihr seht, sind dies einige Punkte, die hier gänzlich von dem bisher dagewesenen abweichen bzw. komplett anders sind. Da fragt man sich: Warum? Wieso? Weshalb? --

Meine Meinung die ich jetzt in den Raum stelle: Beide Videos wurden professionell für die Öffentlichkeit entweder direkt durch die US-Regierung oder im Auftrag der US-Regierung produziert, um einen Freifahrtsschein für weitere Angriffe im Irak zu haben. Aufgrund der Tatsache, dass das Video auf Englisch ist, versteht es auch direkt jeder, und jeder bekommt die klare Drohung an Obama mit, die der natürlich nicht auf sich sitzen lassen kann, jetzt wo es ja jeder direkt versteht. Da muss er natürlich drauf reagieren, was er natürlich auch direkt tat und weitere kriegerische Maßnahmen ankündigte, woraufhin auch direkt das zweite Video geleaked wurde. Andere Hinrichtungen auf arabisch wurden komischerweise in der Öffentlichkeit nie so breitgetreten, wie die beiden zuletzt veröffentlichen Videos - wieso nur?

Ich bin gespannt auf Obama's nächsten Zug. Ein weiteres Video steht mit Sicherheit auch schon wieder bereit, wie man im letzten Video bereits erkennen konnte, da der "Henker" noch einen weiteren Amerikaner in Gewahrsam hatte.

Macht euch mal selbst eure Gedanken dazu, ob das was die Medien bzw. die USA uns versuchen zu vermitteln tatsächlich die Realität ist, oder nicht :-)

Freitag, 13. Juni 2014

AD(H)S - Im Kampf mit der täglichen Reizüberflutung...

Moin moin in die Runde,

Ja ich weiß, das Thema ADHS ist heutzutage ein Fall für sich. Offenbar viel zu schnell, werden Kinder die unruhig oder aggressiv sind, auf ADHS abgestempelt und dann mit Medikamenten vollgepumpt... vielleicht liegt es oftmals einfach nur an der Überforderung der jeweiligen Eltern, dass Kinder so sind wie sie sind. Ich weiß es nicht. Allerdings wurde bei mir in der Kindheit ebenfalls ADHS diagnostiziert - so vor circa 24 Jahren oder so - und meine Eltern waren definitiv nicht überfordert mit mir, ich war einfach wirklich anstrengend und für mein Alter "zu intelligent". Auch wenn das jetzt blöde klingt, ich langweilte mich einfach bei "normalen Sachen". Ich wurde aggressiv, wenn mir langweilig war und so kam ich in eine Spieltherapie.

Ich habe das ganze nie weiter verfolgt, aber ich stellte mir oft die Frage, ob ich eigentlich zu dumm für alles sei, und weshalb ich mich immer für Dinge wie lernen und erinnern so abmühen musste, ohne direkt nach 30 Minuten Kopfschmerzen zu bekommen. Immer fehlte mir die notwendige Struktur und Ordnung. Ich hätte immer am liebsten auf 20 Seiten gleichzeitig angefangen zu lesen... ein pures Chaos.

 Um meine damaligen Symptome vor der medikamentösen Behandlung mal zusammenzufassen:

  • Super schlechtes Erinnerungsvermögen. Konversationen zu einem Thema sind mir teilweise komplett entfallen und ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Kleinigkeiten bleiben bei mir nie im Kopf kleben, wie z.B. das Sternzeichen meiner Frau... muss ich immer wieder nachsehen, weil es irendwie ein Detail ist, was ich nicht speichern kann
  • Lernen war immer eine Qual und höchstens 30 Minuten am Stück möglich. Die einzige Lösung bei diesem Debakel waren Spicker. Viele nannten mich deshalb den "Spickmaster", weil ich sehr kreativ war, was das spicken anging. Mein Abitur habe ich trotzdem irgendwie ohne Spicker geschafft (ein kleiner Erfolg damals)
  • Wege mit dem Auto kann ich mir absolut schlecht merken. Ich fahre seit Jahren mit dem Auto über die Autobahn, vergesse jedoch immer wieder ob es die A7 oder A8 ist, oder vielleicht sogar beides. Ebenfalls kann ich mir Strecken zu Freunden nicht merken, obwohl ich diese schon zig Mal besucht habe, weshalb ich jedes Mal auf ein Navi zurückgreifen muss.
  • Beim Autofahren fange ich das Tagträumen an, stelle mir plötzlich Szenarien vor was z.B. während einer Autofahrt passieren könnte (z.B. Polizei die grade hinter mir fährt hält mich an und bittet um FÜhrerschein usw..)
  • Abstrakte Dinge wie Mathematik konnte ich noch nie verstehen, angefangen bei Formeln umstellen oder es reicht auch schon wenn ein X plötzlich ein A ist, dann kann ich mit der Formel schon nix mehr anfangen, weil ich es mit X gewohnt bin, mir fällt also umdenken sehr schwer
  • Gewöhnungsmensch: Ich hasse neue Situation, wie z.B. ein neuer Arbeitgeber, ich hasse wechselnde Arbeitsplätze, ich möchte einen festen Arbeitsplatz haben, nicht heute hier, morgen hier... Geschäftsreisen für mich eigentlich nicht machbar
  • Es gibt nichts in dem ich wirklich gut bin, ich finde ich kann mir nichts soo gut merken, dass ich es in der Praxis anwenden kann. Habe z.B. ein Jahr bei einer Versicherung gearbeitet, konnte mir trotzdem nicht die monatlich notwendigen Arbeitsschritte zum Monatsabschluss einprägen
  • Es fällt mir eigentlich immer etwas schwer, mein eigenes Verhalten oder meine Aussagen gegenüber anderen Leuten einzuschätzen, ich finde manchmal treffen meine Worte andere Menschen vielleicht zu hart
  • Im bin grundsätzlich jemand, der gegen den Strom schwimmt anders sein will. Ich will nicht das machen, was jeder Depp schon macht...
  • Verwaltung der Finanzen: Am Ende des Geldes ist bei mir immer noch sehr viel Monat übrig. Ich bin Impulskäufer, kaufe also oftmals ohne zu überlegen und rede mir ein "Naja, das passt diesen Monat schon, hast ja X Euro bei Ebay eingenommen, damit neutralisierst du dein Konto schon wieder". Dass ich dann aber das bei Ebay verdiente Geld für einen Internetkauf ausgebe, verdränge ich dann bewusst irgendwie
  • Menschenkenner: Ich kann binnen einer Millisekunde mein Gegenüber einschätzen und kann sagen, was er für eine Art Mensch ist - das bestätigt sich dann auch zu 99,9%. Ich fühle mich manchmal damit wie ein Hellseher - Vielleicht nehme ich durch diese ungefilterte Warnehmung einfach auch irgendwelche Mikrogesten auf... ich weiß es nicht. Auch mit Aussagen und Verhalten von Leuten kann ich ziemlich genau sagen, was derjenige insgeheim will, auch wenn andere das nicht wahrnehmen können.
  • Stimmungsmensch: Ich kann (mittlerweile) wegen einer Kleinigkeit (z.B. wenn jemand was nicht gebacken bekommt) ausrasten... es regt mich einfach tierisch auf, dass jemand z.B. nicht in der Lage ist, richtig Auto zu fahren etc.
  • Zu dem Tagträumen vielleicht noch eine Ergänzung: Egal was ich mache, ich bin in jeder Situation dabei, mir Szenarien auszumalen, was passieren könnte... Ich finde, dass ich dadurch bestmöglich auf ein eintretenden Szenario vorbereitet bin, während andere erst anfangen zu überlegen, was sie denn nun machen müssen... Z.B. Auf der Autobahn analysiere ich alles um mich herum und für jedes denkbare Szenario bereite ich mich vor, z.B. das der LKW beim Überholvorgang mich übersieht und ausschert. Zu diesem Zwecke habe ich bereits alle Spiegel gecheckt, was für dieses Szenario notwendig ist, um zu wissen, was um mich abgeht, damit ich niemanden gefährde, sollte ich dem LKW ausweichen müssen
  • Ungefilterte Wahrnehmung: Egal was ich mache, ich höre immer alles und sämtliche Geräusche um mich herum. Ich höre jetzt z.B. wie meine Kollegen auf der Maus klicken, grade jemand aus der Toilette kommt und draußen ein Huster zu hören ist und in der Ferne höre ich die Autos... Ich muss mich nicht drauf konzentrieren, ich höre es einfach alles zeitgleich...
  •  Ich möchte immer von allen gemocht werden, wenn mich jemand nicht mag, geht mir das nahe und ich mag künftige Situationen mit der Person nicht mehr haben und versuche die Person zu meiden... 
  • Wenn ich irgendwo mit dem Auto oder zu Fuß unterwegs bin, fühle ich mich sehr unwohl, wenn ich Strecken gehen/fahren muss, die ich nicht kannte und dort kein Navi habe. Irgendwie begleitet mich da immer ein Gefühl des "verloren seins" und dass ich mich irgendwie verlaufe und dann nicht mehr zurückfinde... keine ahnung wie ich das beschreiben soll. auf jeden Fall meide ich auch komplett mir unbekannte Strecken.. ich bin z.B. jahrelang einen Umweg zur Arbeit gefahren, der 5km länger war, einfach nur weil ich den Weg kannte und mich nicht "traute" den neuen Weg auszuprobieren aus "Angst" ich würde den Weg nicht finden und dann nicht wissen, wie ich am besten dort wieder weg komme... deckt sich eigentlich so ein bisschen mit meiner Angst vor unbekannten Situationen....  

Und nun sage mir doch mal jemand, dass dies alles davon kommt, dass meine Eltern überfordert waren. Ich glaube daran liegt es nicht, denn wenn ich zurückblicke und mir Videos meiner Kindheit anschaue, die meine Eltern aufgenommen haben, dann kann ich sagen, dass meine Eltern die besten waren, die man sich nur wünschen konnte. Und auch in meiner Jugend waren sie immer für mich da, haben mich bestmöglich unterstützt, aus jeder Scheisse die ich gebaut habe, haben sie mich rausgezogen. Auch wenn sie teilweise böse mit mir waren, was verständlich ist, waren sie nicht überfordert mit mir.

Ich habe mich dann vor circa vier Jahren offiziell bei einer Psychartrie diagnostizieren lassen, auch wenn man vielleicht denkt, dass dort nur "Irre" hinkommen, ist dies der einzige Weg, eine Antwort zu bekommen. Und dort erhielt ich nach einigen Tests nochmals die Diagnose: ADS. Und dies belegte meine jahrenlangen Vermutungen, dass etwas mit mir nicht ganz so läuft, wie es soll. Das "H" habe ich nicht mehr, da ich mittlerweile weder aggressiv noch laut bin und auch nicht ständig irgendwelchen Bewegungsdrängen ausgesetzt bin. Bleibt also nur noch das Problem mit der ständigen Unkonzentriertheit und der Unfähigkeit, klare Gedankenstrukturen bilden zu können und diese klar zu formulieren. Es war damals wie ein schwerer Stein, der mir vom Herzen fiel, als bestätigt wurde, das alle Anzeichen und Auswertungen von Gehirnströmen das bestätigten, weshalb ich jahrelang kämpfen musste - immer in der Angst, dass ich doch "normal" sei und halt wie gesagt, einfach nur zu dumm für diese Welt. Dabei hatten meine Eltern damals ebenfalls mal einen Intelligenztest für Kinder machen, bei dem mir eine Hochintelligenz bestätigt wurde, d.h. weit über dem Durchschnitt anderer Kinder des gleichen Alters.

Seit der Diagnose bin ich mit dem Medikament "Medikinet Adult" eingestellt. Der Wirkstoff ist MPH (Methylphenidat) und dieses sorgt dafür, dass ich nun endlich so funktionieren kann, wie "normale" Menschen auch. Ich bin nach der Einnahme des Medikaments ruhiger und konzentrierter, also nicht ich, sondern mein Kopf, der sonst, wie oben beschrieben für alles Augen und Ohren hat nur nicht für die wirklichen Dinge auf die es für den Moment ankommt. Teilweise würde ich fast schon von einem Hyperfokus sprechen, weil ich wirklich alles komplett ausblenden kann und nur das sehe und höre, was ich gerade mache und der Rest für mich in diesem Moment einfach nicht existent ist. So kann ich mich stundenlang einem Thema widmen, ohne ständig rausgerissen zu werden. Meine Arbeitsergebnisse sind dadurch fehlerfrei, durchdacht, gut konzeptioniert und nicht mehr voller Leichtsinnsfehler durch eine unkonzentrierte und unterbrochene Arbeitsweise. Das Zeitempfinden verschwindet dabei gantlicg, sodass ich teilweise erst 3-4 Stunden später wieder aufblicke. Während dieser Zeit ist das Hunger und Durstgefühl nahezu ausgeschaltet. Appetit ist weg, man musste sich zwischendurch fast zum Esaen zwingen.

Dennoch bin ich der Meinung, dass in der heutigen Zeit viel zu schnell das Medikament (unter anderem auch Ritalin) verschrieben wird und jeder Zappelphilipp direkt als ADHS abgestempelt wird, nur um Ruhe zu haben. Und dass die Eltern von heute einfach nicht mehr das selbe Wesen von Eltern sind, wie unsere Eltern damals. Aber wie sich das ganze mal später bei den Kindern im Gehirn auswirkt, weiß ich nicht, aber gesund kann dies sicherlich nicht sein.

Für mich ist es auf jeden Fall eine starke Erleichterung, das Medikament verschrieben bekommen zu haben, auch wenn man sich keine Weltwunder davon erhoffen darf, denn letztlich arbeite immer noch ich selbst und nicht das Medikament für mich.

Bis die Tage...

Wird Google selbst zum Onlineshop? Googlestore gesichtet - Neues Geheimprojekt?

Guten Morgen zusamen,

Google ist ja mittlerweile dafür bekannt, in alle Himmelsrichtungen zu diversifizieren um sich möglichst breit aufzustellen.

Nun ist es sogar denkbar, dass Google nicht nur Betreiber einer Preissuchmaschine namens "Google Shopping" bleibt, sondern sogar selbst zum Onlineshop und damit Onlinehändler wird. Die Webseite des Suchmaschinenbetreibers: https://www.googlestore.com/new/ lässt diese Mutmaßungen bereits jetzt zu.

In einem aufgeräumten Design präsentiert sich der Shop von Google, der aktuell zu Testzwecken wohl nur Google eigene Produkte beinhaltet. Hier könnte in Zukunft ein breites Sortiment von Artikeln aufgefahren werden, die Google in Konkurrenz zu anderen Onlineshops vertreibt.

Bisher nur mit Google-Platzhalten versehen: Der neue Googlestore.


Grund genug dafür gibt es... Google als weltweit größter Suchmaschinen- und ebenfalls auch Trackinganbieter verfügt über genügend Informationen, die Rückschlüsse zulassen, welche Produkte "Hip" und "Trendy" sind. Diese Vielzahl an Informationen nennt man auch "Big Data". Es handelt sich hierbei um Milliarden von Datenzeilen in einer Datenbank, die im Summe betrachtet, recht aufschlussreiche Informationen liefern können.

So speichert Google nicht nur jede einzelne Suchabfrage, sondern auch, welche Webseiten ein Kunde z.B. in einem Onlineshop besucht. Für Google's künftige Produktstategie wäre es also sehr vielversprechend, auf die Informationen des hauseigenen Trackingdienstes "Google Analytics" zurückzugreifen. Hierrüber kann Google recht leicht ermitteln, welche Altersgruppe und welches Geschlecht bevorzugt welchen Artikel auf Webshops kauft bzw. bei Google direkt sucht.

Was dies für Folgen für andere Onlineshops haben kann, möchte ich an dieser Stelle nicht erwähnen. Jedoch liegt der Schluss nahe, dass Google seine eigenen Kunden (die eben das Tracking von Google nutzen) dazu nutzt, um selbst erfolgreich als Onlineshop oder Händler am aktiv zu werden.

Ich bin gespannt, wie sich der Shop die nächsten Monate weiter entwickelt, insbesondere auch in Hinblick auf die angestrebte eigene Versandlogistik von Google.

Bis bald ...

Mittwoch, 11. Juni 2014

BestSecret - gar nicht so geheim, exklusiv und besonders wie gedacht

Klassisches Marketing: Man nehme ein Gut und erweckt den Eindruck, es sei speziell und nur für einen eingeschränkten Kreis zu haben. Das funktioniert ebenfalls bei der Firma Apple mit ihren iPhones blendet. Durchschnittsprodukte zu Mondpreisen, die jedoch einen Flair mit sich bringen, sodass jeder ein iPhone haben möchte.... igitt - nichts für mich.

Heute soll es jedoch um "Das bestgehütete Geheimnis der Modebranche" - BestSecret gehen.

Geheimnisvoll wirbt die Webseite mit folgenden Sätzen:

"BestSecret ist eine geschlossene Shopping-Community, die bereits als exklusivstes Fashionportal Europas gilt. Wir bieten unseren Mitgliedern ein Einkaufserlebnis der Extraklasse mit ausgewählter Designerware bei Preisnachlässen bis zu 90 Prozent." (Quelle).

Na, das klingt doch spannend und macht Lust auf mehr, oder nicht? Wer möchte nicht zum angesagtesten Shopping-Club in ganz Europa gehören? Wahrscheinlich niemand.

Doch es gibt einen Haken an der Sache... man kann sich nicht einfach registrieren - der Club ist nämlich so exklusiv, dass man nur von bestehenden Mitgliedern empfohlen werden kann und sich mit dieser Empfehlung dann offiziell bei der Community bewerben muss. Die Bewerbung wird dann angeblich direkt von der Geschäftsführung geprüft.

Mein Gott, muss ich wichtig sein, dass sich die Geschäftsführung meine Bewerbung persönlich anschaut. Ich fühle mich ja richtig geschmeichelt dadurch. Die Geschäftsführung des exklusivsten Shopping-Clubs in Europa nimmt sich Zeit für mich, um darüber zu entscheiden, ob ich ein Mitglied von ihnen werden darf oder nicht... das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, das fühlt sich schon gut an, oder etwa nicht?



Interessanterweise kann ich mir nach der Bewerbung zwar noch nicht anmelden, aber mir immerhin schon mein Passwort über die "Passwort vergessen" Funktion zuschicken lassen. Mein Account ist also offenbar schon angelegt worden :-) Einloggen kann ich mich jedoch noch nicht, muss ja erst das hohe Tier der Geschäftsleitung meinem Bewerbungsantrag erst noch stattgeben.

Endlich, nach drei Werktagen ist es soweit. Ich wurde aufgenommen, ich bin nun endlich Mitglied des besten Shopping-Clubs in Europa: BestSecret ich komme!

Mein Herzschlag pumpt. Nur noch wenige Klicks und Sekunden trennen mich von den Produkten, die ich mir immer kaufen, aber nie leisten konnte. Nur noch wenige Augenblicke und ich lande im wahren Shopping-Paradies.

Ich logge mich ein, wähle meine Marke und ....

Ernüchterung pur. Die Preise sind zwar reduziert, jedoch fall ich nicht vorm Hocker. Ich bin stattdessen eher enttäuscht nur eine Webseite gefunden zu haben, wie es sie schon wie Sand am Meer gibt.

Einen Shopping-Club, der jeden Tag unterschiedliche Hersteller und dessen Auslaufprodukte für einen leicht reduzierten Preis anbietet. Sowas bietet beispielsweise "Brands4Friends" schon seit Jahren, und ohne das ganze Heckmeck mit Bewerbung und co.

Die Ernüchterung breitet sich weiter aus, als ich durch die Artikel klicke und die für mich interessanten Artikel nur in den unmöglichsten Größen angeboten werden... XS, S, XXL ... "Normalgrößen" gibt es oft entweder gar nicht zur Auswahl, oder sie sind bereits ausverkauft.



Pech wohl für mich, da muss ich als neues Mitglied der angesagtesten Shopping-Community in Europa wohl morgens früher aufstehen, um ein paar Euro zu sparen ... Nein Danke.

Für mich ist BestSecret.com einfach nur ein gelungener Streich von Marketing-Experten, die ihre Community möglichst schnell bekannt machen möchten und das gelingt offenbar, wie ich bei mir selbst feststellen konnte :-)

Gewiss gibt es auf dieser Webseite das ein oder andere nette Produkt, aber das finde ich sicherlich auch woanders im Internet, ohne diese ganzen Aufwand, für ähnliche Preise.

Auf bald...